Bogenschießen wird zum Zwecke der und als Sport ausgeübt. Der Schütze versucht mit dem Bogen die Pfeile in ein Ziel zu schießen. Der Bogen ist ein alte Jagd- und Kriegswaffe. Pfeil und Bogen werden vermutlich schon seit der jüngeren Altsteinzeit(30.000–10.000 Jahr v.Chr) benutzt. Als älteste Bogendarstellung gilt eine Kalksteinplatte aus der Grotte des Fadets, Dept. Vienne, Frankreich aus dem späten Magdalénien.Die Bogenjagd und das Bogenfischen sind in einigen Ländern verbreitet, in den meisten europäischen Staaten darunter auch in der Bundesrepublik Deutschland verboten. Moderne Sportbögen können mit verschiedenem Zubehör, darunter Stabilisatoren, Pfeilauflagen, Visieren und anderen Zielhilfen, ausgestattet werden um bessere Schussergebnisse zu erreichen.
Der Begriff des instinktiven Bogenschießens führt häufig zu einer Irreführung, da er suggeriert, dass ein Urinstinkt für seine Ausführung verantwortlich ist. Eine treffendere Bezeichnung wäre daher eigentlichunbewusstes Bogenschießen, da die Methode darauf basiert, jedwedes bewusstes Zielen auszuschließen. Der Begriff des instinktiven Bogenschießens hat sich jedoch im Sprachgebrauch etabliert und wird daher auch hier angewandt.
Der Unterschied des instinktiven Schießens zu den anderen Formen des Bogensports, beruht zuerst auf dem Verzicht von jeglichen Hilfsmitteln, die als Zieleinrichtung Anwendung finden könnten. Der Ursprung des instinktiven Schießens ist in der Jagd und dem Krieg zu finden, wo Pfeil und Bogen bereits seit Jahrtausenden eine effektive Waffe darstellen und Zieleinrichtungen wie Visiere noch unbekannt waren.
Die Grundlage des instinktiven Schießens basiert auf einer Hand-Augen-Koordination - einfach ausgedrückt: Die Augen sehen und das Gehirn steuert unbewusst die Hand in die korrekte Position um das Ziel zu treffen. Diese Hand-Augen-Koordination findet in vielen Tätigkeiten des täglichen Lebens Anwendung, ohne dass man sich dessen bewusst ist. Das Einschlagen eines Nagels mit einem Hammer beruht auf demselben Prinzip.
Das Erlernen dieser Fähigkeit bedarf einer Schulung des Gehirns durch häufige Wiederholungen, wobei die äußeren Rahmenbedingungen immer identisch sein müssen um einen Lerneffekt zu erzielen. Wirft man z.B. einen Tennisball auf einen drei Meter entfernten Gegenstand, so ist die Trefferquote bei den ersten Würfen vermutlich sehr gering und steigt mit der Anzahl der Wiederholungen, bei denen sowohl der Ball als auch die Entfernung zum Ziel und weitere Umgebungsbedingungen (Licht, Wind etc.) gleich bleiben. ändert man anschließend die Entfernung zum Ziel und behält die restlichen Parameter bei, wird eine ähnliche Entwicklung stattfinden. Mit der Häufigkeit der Wiederholungen wird dann auch die Lernkurve bei sich ändernden Zielentfernungen steiler, so dass es nach einer gewissen Zeit desTrainings unerheblich ist, in welcher Entfernung sich das Ziel befindet.
Ähnlich verhält es sich mit dem instinktiven Bogenschießen, nur dass hier andere Einflussparameter auf das Ergebnis einwirken. Eine Vielzahl von Parametern ist entscheidend für das Schussergebnis...
Die Beeinflussung der materiellen Parameter, also der Ausrüstungsgegenstände, ist hierbei simpel und es ist nachvollziehbar, dass der Lerneffekt gering ist, wenn die Wiederholungen z.B. mit unterschiedlichen Pfeilen absolviert werden, da die hierdurch entstehenden unterschiedlichen Treffereigenschaften zu keinem geeigneten Lernmuster für das Gehirn beitragen können. Die Schwierigkeit ist vielmehr in der Konstanz der nicht ausrüstungsbezogenen Parameter zu sehen, also im Wesentlichen in der Haltung und der eigentlichen Schussausführung. Diese Parameter alle konstant zu halten ist denkbar schwer, weshalb das Erlernen des instinktiven Bogenschießens einen sehr langen Prozess darstellt
In manchen Bereichen bringt das instinktive Bogenschießen auch wesentliche Vorteile, so lässt sich viel schneller zielen und abschießen, was gerade das Treffen von beweglichen Zielen verbessert. Auch das Schießen auf Ziele aus unbekannter Entfernung, wie es häufig bei jagdlichen Disziplinen vorkommt, kommt dem Instinktivschützen zugute.
Zudem erfreut sich das instinktive Bogenschießen in letzter Zeit wieder vermehrt an Beliebtheit. Auch Profis, die ihr Ziel mit nahezu 100%iger Sicherheit treffen und eine neue Herausforderung oder Abwechslung suchen, wechseln vermehrt zum instinktiven Bogenschießen. Die Treffgenauigkeit kann bei guter übung praktisch gleich dem eines Bogenschützen sein, der durch ein geschlossenes Auge und mit technischen Hilfsmitteln zielt. Ein mehrfacher Weltmeister im "technisierten Schießen" auf der FITA-Runde, Darrel Pace, legte den Grundstein für seinen Erfolg mit dem Jagdschießen ohne Visier.
Die Schützen schießen hier auf Zielscheiben mit Ringwertung.
Die wichtigste weltweite Organisation der Bogenschützen ist die FITA, die Fédération International de Tir à l' Arc. Die Targetschützen in Deutschland sind im Deutschen Schützenbund DSB und/oder im Deutschen Bogensport Verband ( DBSV ) organisiert.
Bogenschießen ist seit 1972 - wieder - olympische Disziplin, nachdem es das bei Beginn der Olympischen Spiele der Neuzeit von 1900 bis 1920 schon einmal war; allerdings gilt dies nur für den Recurvebogen. Die bekanntesten Wettbewerbe sind:
Am 29. April 2006 in Dresden wurde die neue Ligaordnung verabschiedet nach der pro Schütze nur noch zwei Pfeile pro Passe schießt, also 6 Pfeile pro Mannschaft. Dafür wurde die Zeit auf 2 Minuten verkürzt und die Anzahl der Passen auf 4 pro Match erhöht.
Die Zielscheiben sind von innen nach außen in den Farben geteilt, wobei jede Farbe in 2 "Ringe" geteilt ist. Gelb (auch Gold genannt)= 10 bzw. 9 "Punkte"(Ringe); Rot =8;7 Punkte; Blau = 6;5 Punkte; Schwarz = 4;3 Punkte und Weiß =2;1 Punkt(e). (die Ringzahl reicht von 10 bis 1.) Trifft man die Auflage nicht, so wird das als "M" (Miss) gewertet. Der Zehner-Bereich für Compound-Schützen ist in der Halle (18m) kleiner als der für Recurve-Schützen und ist extra eingezeichnet. Diese Kennzeichnung (genannt X) ist auch im Freien vorhanden wird dort allerdings als Innenzehner gewertet. Bei Ringgleichheit gewinnt der Schütze mit den meisten Innenzehnern.
Beim Feldbogenschießen werden Zielscheiben im Gelände entlang eines Rundkurses aufgestellt. Die Scheiben sind schwarz, nur der innerste Ring ist gold gefärbt. Die Ringzahl geht von 5 bis 1. Im Unterschied zum FITA-Schießen ist hierbei die Entfernung zur Scheibe nur bei zwölf von vierundzwanzig Scheiben bekannt. Die Entfernungen wechseln stänidig und es kann sowohl bergauf wie auch bergab bis zu einem Winkel von 45° geschossen werden. Ein guter Bogenschütze muss daher auch gut Entfernungen schätzen können.
Das Jagdbogenschießen wird der Jagd nachempfunden.
Geschossen wird auf Scheiben mit Tierbildern oder auf Schaumstofftiere. Dabei wird die Situation möglich eng an das jagdliche Vorbild gestellt. Bei den meisten Turnieren ist die Entfernung zum Ziel nicht bekannt.
Der Schütze muss durch Astgabeln hindurch, Hänge hinauf oder von Hochständen herab im Stehen, knieend oder sogar liegend versuchen, das Ziel zu treffen. Ziel ist es, den Pfeil in das "Kill" des stilisierten Tiers zu platzieren, also den Bereich, wo Herz und Lunge liegen würden. Zu einem Parcours gehören typischerweise 28 Ziele auf die jeweils bis zu 3 Pfeile geschossen werden dürfen.
Die Bewertung erfolgt zum Beispiel nach folgendem Schema (es existieren aber noch andere Wertungssysteme):
Pfeil | Treffer | Punkte |
---|---|---|
1 | Kill | 20 |
Körper | 17 | |
2 | Kill | 14 |
Körper | 11 | |
3 | Kill | 8 |
Körper | 5 |
Pfeil | Treffer | Punkte |
---|---|---|
1 | CenterKill | 20 |
Kill | 18 | |
Körper | 16 | |
2 | CenterKill | 14 |
Kill | 12 | |
Körper | 10 | |
3 | CenterKill | 8 |
Kill | 6 | |
Körper | 4 |